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Canopus DV Raptor



Seit einiger Zeit ist die DV Raptor der kleinen amerikanischen Firma Canopus auch in Deutschland erhältlich. Bei dieser DV-Schnitlösung handelt es sich auf den ersten Blick um eine weitere DV-Softcodec Karte, die allein ca. 1300,- DM kostet, oder im Bundle mit Media Studio Pro oder Premiere 5.1 für ca. 1600,- DM erhältlich ist. Doch bei genauerem hinsehen entpuppt sich diese Lösung als echtes Juwel mit vielen praktischen Detaillösungen, die die gänginge Konkurrenz wirklich alt aussehen läßt.

Das fängt bei der maximalen Dateigröße von 4 GB an, die immerhin knapp 20 Minuten ununterbrochene Aufnahme in eine einzige Datei ermöglicht. Wer noch mehr Material am Stück capturen will, kann längere Einstellungen auch auf mehrere Dateien verteilen lassen, ohne daß auch nur ein Frame verloren geht. Ein eigenes Software-Programm erlaubt (ähnlich den Miro Story Tools) das Szenen-genaue Sichten eines DV-Bandes. Hierbei erhält der Benutzer eine Tumbnail-Übersicht von allen Szenen eines DV-Bandes. Per Batchcapturing können diese dann selektiert und automatisch in den Computer übernommen werden. Und das tollste an der Sache: Das alles funktioniert auch auf Anhieb und problemlos, wie es die Werbung bei anderen Produkten schon seit längerer Zeit verspricht.

Um auch auf schwächeren Computern (< Pemtium II 400) komfortablen DV-Schnitt zu ermöglichen, kann das analoge Signal eines freigeschalteten Camcoders durch die Raptor geschliffen werden, wodurch unter Premiere 5.1 auch auf dem Desktop das DV-Signal in optimaler Qualität am Monitor erscheint. Statt eines Softcodecs kommt somit der Hardware-Codec des Camcoders zum Einsatz. Doch auch der Softcodec muß sich keinesfalls vor dem der Konkurrenz verstecken. Er ist der mit Abstand schnellste Codec, der je unser Testlabor verlassen hat. Im Vergleich zum Adaptec-Codec rechnet der Canopus-Codec über drei (!!!) mal schneller, und schaffte es als erster einen sechs sekündigen Film in Echtzeit zu ent- und re-komprimieren (=12 sec).

In unserem Real World Benchmark mit einem Pentium II 400, setzt sich die Raptor denn auch mit 45 Sekunden Renderzeit an die Spitze aller getesteten Schnittkarten. (Nähere Informationen zu diesem Benchmark findet Ihr unter System/Benchmark).
Hier nur ein Auszug im Vergleich zur Konkurrenz:

Pentium II 400 DV-Master
AV-Master
Adaptec 8945
DV300
DC30+
Raptor
150
121
88
78
67
45


Am meisten überzeugt die Karte jedoch im täglichen Einsatz. Die Einbindung in Premiere 5.1 ist einfach perfekt: Ohne irgendwelche Timelineplayer-Tools kann die gesamte Timline ruckelfrei direkt und jederzeit auf den Camcoder ausgeben werden. Das Videobild liegt dabei direkt an der analogen Ausgabe-Buchse der Kamera, so daß sich hiermit problemlos auch auf einem angeschlossenen Monitor Scrubben und Testsehen läßt. Noch nicht gerenderte Effekte werden dabei mit einer unglaublichen Geschwindigkeit in der Timline berechnet, und können - so sie weiterhin nicht verändert werden-jederzeit ruckelfrei aus der Timeline wiedergegeben werden. Dies können zwar auch andere Softcodec-Lösungen, jedoch haben wir noch keine Karte erlebt, bei der es immer problemlos funktioniert. Selbst mit einer randvollen, unfragmentierten IDE-Platte bei der andere Karten schon lange Dropped Frames erzeugten, lieferte die Raptor immer noch durch ihre großzügig ausgelegten Puffer einen perfekten Datenstrom. Und auch das sonst recht eigenwillige Premiere 5.1 stürtzte aufgrund der perfekten Treiberintegration während unserer Tests kein einziges mal ab!!!

Fazit:



Die Raptor liefert endlich den problemlosen Videoschnitt, den andere Hersteller schon seit langem versprechen. Wer einen freigeschalteten Camcoder besitzt kann sich mit dieser Karte und einem Standard-PC endlich das perfekte, problemlose und volldigitale DV-Schnittstudio einrichten. Obwohl wir normalerweise immer etwas an Produkten auszusetzen haben, hat uns diese Karte vollends überzeugt. Wirklich, vergeßt die gesamte Konkurrenz, diese Karte ist der Hammer. Daher erhält Sie auch als erstes Produkt überhaupt unseren uneingeschränkten Kauftip.

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