slashCAM Startseite
Forum
News
Artikel
Benchmark
DV-Lexikon
Gebrauchtbörse
Video News
Blackmagic URSA Cine 12K erklärt: Dynamikumfang, Monitoring-Setup uvm...
Angelbird MagSafe externe Recording Modules - nicht nur für iPhones
Sony bringt weiteres Weitwinkel-Zoomobjektiv - FE 16-25mm F2.8 G
Freefly Systems Ember S2.5K - High Speed Kamera für 25.000 Dollar
Microsoft VASA-1 generiert realistische Video-Portraits aus einer Audiodatei
Messevideo: Atomos NINJA PHONE erklärt
Insta360 X4 360°-Action-Kamera filmt in 8K
Western Digital Ultrastar Transporter: 368 TB in der Aktentasche
Videointerview: Adobe Premiere Pro - die neuen KI Funktionen erklärt
ASUS ProArt PA32KCX - 8K Mini-LED-Monitor mit DisplayPort 2.1
ARRI zeigt Multicam-System ALEXA 35 Live
Blackmagic DaVinci Resolve 19 jetzt auch auf Deutsch
Videointerview: Die neue Blackmagic PYXIS 6K Box Kamera erklärt
Adobe Firefly für Premiere Pro - Generative Extend, Object removal/addition
Blackmagic Camera App bald auch für Android Smartphones
Letztes Update: 15. Januar

Adobe Premiere 4.2



Bis zum Erscheinen von Uleads Media Studio war Adobes Premiere das einzige ernstzunehmende Videoschnittprogramm auf PC-Basis. Und auch jetzt gibt es noch viele Gründe sich für Premiere zu entscheiden. Der gravierende Vorteil des Programms ist seine Render-Engine. Es berechnet Effekte zwischen 3 und 12 mal schneller als MediaStudio (siehe auch Benchmarks), wodurch relativ flüssiges Arbeiten ermöglicht wird. Außerdem gibt es je nach Anwendungsfall professionelle Plugins (Ultimatte, BorisFX, Final Effects), die erst langsam auch auf Uleads Plattform portiert werden.

Im Vergleich zum Media Studio unterstützt Premiere auch "Virtuelle Clips". Will man in Media Studio zum Beispiel eine Glow-Matte erzeugen, so muß man diese erst speichern und dann als eigenen Clip auf die Timeline legen. In Premiere dagegen legt erstellt man die Matte aus mehreren Clips, wählt den Bereich mit dem Vitual- Clip Werkzeug aus, und kann die gesamte Komposition woanders als einen Clip in der Timeline plazieren. Dies spart Speicherplatz und erhöht die Qualität, weil die Clips nicht mehrmals komprimiert werden müssen . Außerdem können so auch noch Änderungen in der Ursprungskomposition gemacht werden, die sich automatisch auf den virtuellen Clip übertragen. Virtuelle Clips lassen sich zusätzlich auch noch mehrfach ineinander verschachteln. Dadurch können auch in Premiere komplexere Compositing-Projekte erstellt werden, ohne zu After Effects greifen zu müssen.

Bis auf wenige bekannte Bugs (manchmal lassen sich beispielsweise keine zusätzlichen Spuren mehr freischalten, weil der Menüpunkt nicht mehr erreichbar ist) läuft das Programm extrem stabil und zuverlässig. Die wenigen Abstürze sind in der Regel auf unsauber programmierte Plugins zurückzuführen. An Übergängen und Filtern bietet Premiere auch ohne Plugins schon eine solide Auswahl, mit der sich eigentlich jeder Effekt mehr oder weniger aufwendig erstellen läßt. Im Vergleich zum Media Studio muß der Anwender jedoch auf einige Wow-Effekte verzichten, die bei Uleadīs Produkt schon im Lieferumfang enthalten sind.

Und auch in anderen Bereichen zeigt das Media Studio, was es an Premiere noch zu verbessern gäbe:

Will man in Videos malen, so bleibt einem nur der Export als Filmstrip in den Photoshop. Da solche Dateien jedoch sehr groß werden (1 Sekunde unkomprimiertes Pal-Video entsprechen ca. 33MB) gestaltet sich die Arbeit im Photoshop oft sehr träge. Außerdem verlieren die Clips dadurch ihre Tonspur und Hilfen wie der Zwiebeleffekt (transparentes durchscheinen der vorausgehenden Bilder) sind dennoch nicht vorhanden.

Das Titelmodul unterstützt keine Vektorgrafiken und wirkt etwas einfach gegenüber dem GC-Infinity Programm im Media Studio. Adobe liefert daher auch das 3D Titelprogramm "Flying Fonts LE" mit Premiere aus, jedoch wird dieses in keiner Weise in Premiere integriert. Auch die Bewegungspfade sind in Premiere eigentlich nur zweidimensional ausgelegt. Man kann zwar die Bilder von Hand dreidimensional verzerren oder zu einem Plugin greifen, aber wer einmal im Media Studio benutzt hat, ärgert sich über den zusätzlichen Mehraufwand.

Will man Effekte über die Zeit nichtlinear verändern, so muß man in Premiere die Clips zerschneiden, während man im Media Studio bequem Keypoints setzen kann.

Das mitgelieferte deutschsprachige Handbuch ist dagegen perfekt. Es ist klar verständlich aufgebaut und deckt viele kleine Tricks auf, die mir auch nach zweijähriger Benutzung noch nicht aufgefallen waren. Kein Wunder, daß es zu Premiere kaum Sekundärliteratur gibt.

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß Premiere in seiner Hauptfunktion (dem Videoschnitt) solider, zuverlässiger und schneller arbeitet als Media Studio. Will man dagegen einen größeren Funktionsumfang (Painting, Vektorgrafiken, ausgefallenere Filter) in einer homogenen Arbeitsumgebung ist man mit Media Studio sicher besser beraten. Auch der Preis von 1799,- DM wirkt gegenüber MediaStudio etwas überdimensioniert, welches nur 999,- DM kostet und wirklich (fast) alles bietet was man von einem Videoschnittprogramm erwarten kann. Es gibt jedoch schon erste Gerüchte über Premiere 5.0 und Adobe wird sich sicher nicht ohne weiteres von seiner Spitzenposition verdrängen lassen....




Adobe Premiere 4.2
Bedienung 7/10   + gute Bedienungsoberfläche
+ schnelle Echtzeitvorschau beim Scrubben
+ sehr stabil
+ schnelles Rendering
+ unterstützt praktisch alle Videoschnittkarten

- geringerer Funktionsumfang als Media Studio Pro
Stabilität 9/10
Funktionsumfang 5/10
Geschwindigkeit 8/10
Preis/Leistung 5/10


VideoX ist umgezogen zu slashCAM - aktuelle Artikel und News zum Thema Digitales Video gibtīs jetzt dort