slashCAM Startseite
Forum
News
Artikel
Benchmark
DV-Lexikon
Gebrauchtbörse
Video News
SmallRig @ NAB 2024: Potato Jet Stativ, Brandon Li Cage, VB212 Akku
DJI Power 500 und 1000: Mobile Powerstations mit bis zu 1.024 Wh
DaVinci Resolve 19: Die neuen Funktionen ausführlich erklärt
Realistischer und mehr Details - Adobe Firefly Image 3 Model für Web und Photoshop
Adobe Firefly KI jetzt auch mobil in neuer Express App verfügbar
Canon öffnet RF-Mount - Erste Objektive von Sigma (18-50 mm f/2.8) und Tamron (11-20 mm f/2,8)
AMDs Notebook APU Strix Halo - besser als Apples M3 Pro Chip?
SmallRig: Creators Toolkit
CyberLink PowerDirector: Noch mehr integrierte KI-Effekte für Video
AJA kündigt zahlreiche Produkt-Updates mit neuen Funktionen an
Tilta Khronos Zubehör-System fürs iPhone 15 Pro
Blackmagic URSA Cine 12K erklärt: Dynamikumfang, Monitoring-Setup uvm...
Angelbird MagSafe externe Recording Modules - nicht nur für iPhones
Sony bringt weiteres Weitwinkel-Zoomobjektiv - FE 16-25mm F2.8 G
Freefly Systems Ember S2.5K - High Speed Kamera für 25.000 Dollar

Billige Firewire-Lösungen


Firewire ist langsam auf dem Weg eine so selbstverständliche Schnittstelle wie USB oder der Parallelport zu werden. Dementsprechend ist auch ein rasanter Preisverfall bei den Firewire-Karten zu bemerken. Mit geeigneten Software-Codecs sollte man eigentlich auch mit einer nackten Firewire-Karte unter 300,- DM mit einem DV-Camcoder Videoschnitt betreiben können, zumal Windows 98 SE schon mit entsprechenden Treibern ausgeliefert wird. Durch eine neue Treiberarchitektur (WDM), die erstmals in Windows 98 zu finden ist, sollten sich Firewirekarten problemlos betreiben lassen. Diese WDM-Schnittstelle soll in Zukunft eine aktuelle Treiber-Basis für alle Hersteller darstellen und wird gleichzeitig im Windows NT Nachfolger Windows 2000 enthalten sein.
Momentan basieren praktisch alle billigen Firewirelösungen auf dem Texas Instruments-Chipsatz, der momentan wohl am besten (oder besser erträglichsten) von Windows 98 SE/WDM unterstützt wird. Auch das neue Asus 1394-Mainboard, nach welchem viele Leser fragen, basiert auf diesen Chips. Alle nachfolgenden Feststellungen gelten daher auch für diese Lösung.

Für die Videofront hat Microsoft ebenfalls eine neue Standardschnittstelle namens Direct Show geschaffen, die die schon in die Jahre gekommene Video For Windows Schnittstelle mit all ihren Problemen ablösen soll. Dieses neue Interface unterstützt dabei schon von Haus aus ein einheitliches DV-Format, besitzt (zumindest auf dem Papier) kein 2 GB-Limit mehr und soll durch bessere Timing-routinen ruckelfreies Abspielen von Videoclips unterstützen.

Brechen nun also schlechte Zeiten für die Anbieter von speziellen Videoschnitt-Firefirelösungen mit Softcodecs herein? Immerhin haben sich diese Anbieter für Ihre Treiber, die all diese Funktionen auch unter Video for Windows ermöglichen sollten, ihre Firewirekarten mit einem saftigen Preisaufschlag vergüten lassen. So verlockend die Vorstellung (und auch die Werbung vieler Hersteller) auch sein mag: Wer sich im Moment mit einer "nackten" WDM-Firewire-Lösung unter Windows 98 SE ans Videoschneiden macht, handelt sich in der Regel eine Menge Komplikationen ein:

So funktioniert die Recordersteuerung von Direct Show noch nicht mit vielen Geräten (gerade Panasonic und JVC scheinen hier besonders problematisch zu sein) und die DV-Soundtreiber, die mit der aktuellen Windows 98 SE Version ausgeliefert werden, erzeugen oft hörbare Fehler.

Weitere Probleme verursacht in diesem Zusammenhang die Wahl des geeigneten Schnittprogramms: Momentan unterstützen nur Uleads Video Studio und Mainconcepts Main Actor die neue Microsoft-Schnittstelle. Capturen kann sogar nur ersteres Programm. Wer mit Premiere oder Media Studio Videoclips bearbeiten will, kommt um das veraltete Video for Windows nicht herum. Und genau diese Treiber liegen in der Regel bei billigen Firewirekarten nicht bei, weil hierfür zahlreiche Mannjahre für komplizierte Treiberprogrammierung vonnöten sind. Dieses Treiber-Know How können nur die etablierten Videofirmen bieten, die sich ihre Arbeit nach wie vor mit einem scheinbar hohen Aufpreis gegenüber der nackten Hardware bezahlen lassen. Außerdem legen die Hersteller mittlerweile zahlreiche Zusatzprogramme oder ganze Schnittlösungen den Paketen bei, so daß sich der Preis gegenüber der "Bulkware" relativiert.

Fazit:

Nur eine Firewire Karte ins System stecken und digital schneiden, dieser Traum wird momentan noch nicht erfüllt. Daher empfiehlt es sich bei der Auswahl einer Firewirekarte zum Videoschnitt nach wie vor zu Modellen zu greifen, die von Video-erfahrenen Herstellern angeboten werden und auf bewährten Schnittstellen wie VideoforWindows oder Quicktime basieren.

Die Zukunft kann jedoch schon bald anders aussehen. Microsoft ist sich (wie immer?) der Bugs in ihren aktuellen DirectShow/WDM Treibern bewußt und arbeitet intensiv mit mehreren Herstellern an Updates. Außerdem stehen sowohl Premiere 6.0 als auch Media Studio Pro 6.0 schon in den Startlöchern. Und weder Adobe noch Ulead werden darauf verzichten können, Direct Show zu unterstützen. Daß Ulead die neue Technologie schon einigermaßen beherrscht, deutet ja schon das VideoStudio an, welches viele Hersteller schon jetzt mit Ihren Firewirekarten bundlen.
Vielleicht ist es ja schon in einem halben Jahr soweit, mit einer 200,- DM Firewirekarte oder dem Asus-Board problemlos digital schneiden zu können. Diese Furcht haben natürlich auch die momentanen renommierten Hersteller und beginnen schon die Preise für ihre Produkte langsam zu senken. Warten wirs ab....



VideoX ist umgezogen zu slashCAM - aktuelle Artikel und News zum Thema Digitales Video gibt´s jetzt dort