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Canopus Raptor Edit 1.0




Obwohl die Raptor DV-Karte der amerikanischen Firma Canopus schon optimal mit den zwei gängigsten Schnittprogrammen Adobe Premiere und Ulead Media Studio Pro zusammenarbeitet, präsentiert die Firma pünktlich zur Funkausstellung noch ein eigenes Videoschnittprogramm.

Auf den ersten Blick fällt dem Anwender sofort die Ähnlichkeit zu Rex Edit auf, eine Schnittlösung, die Canopus schon seit geraumer Zeit mit dem hauseigenen Rex-Board ausliefert. Das Programm ist von der Bedienung auch praktisch identisch. Jedoch wird die Funktionalität von Raptor Edit immer eine Generation unter der von Rex Edit bleiben, um einen gewissen Kaufanreiz für die rund viermal so teure DV-Schnittkarte aufrecht zu erhalten.

Das Programm selbst verfolgt eine Philosophie, die momentan unter dem Schlagwort "Just Edit" vermarketet wird. Das soll heißen, es werden nur wenige Funktionen, die häufig verwendet werden und optimal implemetiert sind, zur Verfügung gestellt, um extrem schnell zu einem fertigen Ergebnis zu kommen. So finden sich zur Bearbeitung von Videos auch momentan nur weiche Blenden und ein Titelgenerator. Was auf den ersten Blick doch recht mager aussieht, dürfte für den ambitionieren Filmer dennoch in den meisten Fällen voll ausreichen. Wilde Filterorgien bewirken zwar unter Freunden immer den beliebten "Wow"-Effekt, kommen in seriösen Produktionen (wie beispielsweise Industriefilmen) niemals zum Einsatz. Lediglich eine Farbkorrektur könnte man für deratige Anwendungsfälle noch vermissen.

Wer Premiere oder Media Studio gewohnt ist, dem dürften die ersten Arbeitsschritte auf der RaptorEdit-Timeline etwas gewöhnungsbedürftig vorkommen: Es gibt nur einen Main-Videotrack, auf dem Clips hintereinander abgelegt werden. Soll eine Blende zwischen zwei Clips erzeugt werden, so müssen sich diese Videos auf einer Spur überlappen. Zusätzlich steht eine weitere Videospur zur Verfügung, um einen Insertschnitt zu ermöglichen. Noch ein zwei Audiospuren und ein Titel-Track, das wars denn auch schon.

Hat man sich einmal an das Konzept gewöhnt, kommen schnell die Stärken des Schnittprogramms zum Vorschein: Clips können nachträglich in Echtzeit auf der Timeline getrimmt werden und das Rendern der Titel und Blenden geht unfaßbar schnell. Eine weitere Besonderheit stellt die Möglichkeit dar, Standbilder (z.B. *.BMP´s) ohne Rendering direkt aus der Timeline abzuspielen.

Auf unserem Testsystem mit einem Intel PentiumII 400Mhz konnte man aufgrund dieser Features Projekte ohne spürbare Verzögerungen im Arbeitsfluß abarbeiten. Dabei sind auch während des Editings sofort alle Ergebnisse auf einem ageschlossenen Videomonitor sichtbar. Ist der Film fertig, kann er ohne weitere Rendervorgänge aus der Timline herausgespielt werden.

Der Titelgenerator selbst ist ebenfalls recht brauchbar und unterstützt neben allen True-Type-Schriften auch Border, Bevels und Schatten. Wer dennoch nicht auf weitere Effekte verzichten will, kann sich auf Plugins von Drittherstellern freuen. So hat u.a. schon Artel angekündigt, die verbreiteten und beliebten Boris Effects auch für Raptor Edit zur Verfügung zu stellen.

Fazit:

Auch wenn auf den ersten Blick der angebotene Funktionsumfang eher enttäuschend wirkt, kann Raptor Edit durchaus überzeugen. Der Workflow und die Geschwindigkeit des Programms sind bisher einzigartig auf dem Markt. Mit keiner anderen Lösung in dieser Preisklasse lassen sich übliche DV-basierte Projekte derartig schnell bearbeiten und fertigstellen. Wer mehr Effekte oder einfache Compositing-Tools benötigt, kann weiterhin auf die herkömmlichen Programme oder Dritthersteller zurückgreifen. Oder er wirft einen Blick auf das Prukstück der Firma Canopus, welches in naher Zukunft auch weitere Anwenderschichten beeindrucken dürfte.


Artikel erscheint auch in der ComputerVideo 5/99



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