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Aist Movie Pack Beta


Auf dieser Seite stellten wir schon Media Mania vor, welches jedoch im Bezug auf Bedienbarkeit und Funktionsumfang After Effects nicht das Wasser reichen konnte. Anstatt jedoch dieses Programm weiter aufzublasen entschloß sich die Firma AIST zu einer radikalen Neuentwicklung, in der man grundlegend neue Konzepte verwirklichen wollte, ohne eine bremsende Altlast mit sich herumzuschleppen.

Movie Pack wurde von vorn herein als offene Architektur entwickelt, d.h.praktisch alle Funktionen des Programms werden als Plugins ausgeführt. (Fachleute nennen ein solches Programmgerüst Plugin-Host). Dies ermöglicht auch Drittanbietern auf einfachem Weg die Funktionalität der Applikation nach belieben zu erweitern. Movie Pack ist dabei nicht nur in der Lage eigene Zusatzmodule zu verwenden, sondern erlaubt auch den Einsatz von Premiere- und After Effects-Plugins. Dadurch stehen dem Programm von Beginn an so populäre Filter wie Boris FX, Final Effects oder Ultimatte zur Verfügung. In der aktuellen Beta-Version Version versagen jedoch noch die meisten Adobe-Plugins ihren Dienst.

Zentrales Element der Software ist die Echtzeitvorschau, die tatsächlich in (verminderter) Qualität jede Veränderung eines Effekts sofort im Preview-Monitor wiedergibt. Hierzu definiert man mit der Maus einfach einen Bereich in der Timeline, dar daraufhin permanent im Vorschaufenster geloopt wird. Auf langsamen Systemen bemerkt man zwar, wie die Preview anfangs nur mit ca. 5 Frames pro Sekunde losstottert, jedoch füllt sich der Software-Cache relativ schnell und nach drei bis vier Durchläufen ist schon ein guter Eindruck des Effekts sichtbar. In dieser Zeit steht jedoch auch in der Regel unter After Effects eine RAM-Vorschau zur Verfügung, die dazu komplett ruckelfrei abläuft.

Wer professionell arbeiten will, greift am besten gleich zu einem Mehrprozessor-System. Fast selbstredend ist Movie Pack Multiprozessor-fähig. Auf unserem Testsystem (Dual PentiumII mit 2x 400 MHZ) lastete das Programm in bestimmten Situation tatsächlich beide Prozessoren unter Windows NT bis zu 100% aus. AIST behauptet dies durch eine eigene Schlüsseltechnologie namens QPM zu erreichen, jedoch kommt die neue After Effects Version 4.0 ebenfalls oft auf eine Auslastung von 100% bei zwei Prozessoren - aber allein mit den von NT zur Verfügung gestellten Routinen. Unter Windows 95/98 ist diese Beschleunuigung bei beiden Programmen leider nicht möglich, da vom Betriebssystem selbst nur ein Prozessor angesprochen werden kann. Welches Programm letztendlich schneller rechnet, werden wir der fairness halber erst testen, wenn von Movie Pack eine finale Version vorliegt.

Absolut einzigartig ist in diesem Zusammenhang jedoch der Einsatz der Render-Module. Auch diese sind beim Movie Pack als Plug-In ausgelegt, wodurch der Anwender -je nach Einsatzgebiet- verschiedene Plug-Ins zur Auswahl haben wird. Am beeindruckensten ist momentan der Open GL-Renderer, der es erlaubt mit jeder OpenGL-fähigen Grafikkarte sofortige 3D-Echtzeiteffekte in der Preview zu erzeugen. Dies war bisher nur mittels spezieller Zusatzmodule zu erreichen, die nicht unter 10.000,- DM zu haben sind (z.B. Pinnacle Alladin).

In einem separaten Fenster kann man den Verlauf von Keyframe-Parametern begutachten und endlich auch einzelne Keys visuell verändern. Neben dem obligatorischen Preview-Fenster gibt es noch eine Kompositions-Ansicht, in der die verschiedenen Objekte mit der Maus verschoben, gedreht und skaliert werden können. Zusätzlich zu einem Projekt-Fenster enthält das Programm auch einen eigenen Explorer, der Album genannt wird. Objekte werden hierin ebenfalls als Thumbnails dargestellt und separate Reiter helfen etwas Ordnung in das typische File-Chaos auf der Festplatte zu bringen. Abgerundet wird die Fensterflut durch ein Effekt-Box Fenster, in welchem sich alle Effekte, die auf einen Videoclip angewendet wurden mit ihren zugehörigen Parametern finden.

Im Bereich non linearer Videoschnitt hat diese Beta sonst noch nicht sehr viel zu bieten. Bei der Programmentwicklung legten die Ampfinger großen Wert darauf, soweit wie möglich Hardware-Unabhängig zu bleiben. Daher sind auch noch keinerlei Timeline-Player für das Schnittprogramm fertig .So wie es aussieht wird die erste finale Version also eher ein Compositing Programm mit einigen Schnittfunktionen, denn eine vollständiger After Effects/Premiere-Ersatz. Das Programm selbst erlaubt Ausgabeformate von bis zu 1000 x 1000 Pixeln bei 32 Bit Farbtiefe. Dabei ist es typische AIST-Firmenpolitik, später auch eine größere (und natürlich teurere) Version des Programms mit Filmausflösungen auf den Markt zu werfen. Um kinoreife Clips auf Zeluloid zu belichten, setzen Profis auf Formate mit (mindestens) 2000 Pixeln horizontaler Auflösung. After Effects kann zum Vergleich schon in der Standard-Version 4000 x 4000 Pixel bearbeiten.

Grundsätzlich laßt sich bemerken, daß das Grundgerüst von Movie Pack sehr innovative Ansätze in sich trägt. Die bisher mitgelieferten Effekte erlauben jedoch noch kein abschließendes Urteil. Viele versprochene Zusatzmodule befinden sich noch überhaupt nicht im Programm, andere sind zwar schon vorhanden, aber einfach noch zu unausgereift. AIST will jedoch mit erscheinen des Programms über 200 Effekte verfügbar zu machen. Dabei verfolgt die Firma jedoch eine neue Politik. Der Kunde soll nur die Plug-Ins erwerben müssen die er auch tatsächlich benötigt. AIST will diese über die eigene Webseite vertreiben. Diese Politik soll wiederum Drittherstellern ermöglichen leichter eigene Zusatzmodule abzusetzen. Inwieweit dieses Vertriebskonzept aufgeht hängt natürlich stark von der Preisgestaltung der diversen Zusatzmodule ab.

Genau dies ist aber auch der Knackpunkt bei der kompletten Beurteilung des Programms. Ein erster Produktkatalog verspricht schon massenhaft Funktionserweiterungen, die in der aktuellen Beta noch nicht zu finden sind: So sind Plugins für Painting, Morphing, Warping, Stabilisation und Motion Tracking angekündigt, jedoch steht deren Preis und Verfügbarkeit noch in weiter Ferne. Ob Movie Pack dann mit allen Erweiterungen billiger als After Effects ist und dessen Stabilität erreicht wird die Zukunft zeigen. Ob allein die Echtzeit-Preview gegenüber Adobes neuen RAM-Player ein Kaufargument ist, wage ich dagegen zu bezweifeln.



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