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Aist Media Mania 2.2



Seit längerem versucht eine kleine Firma im bayrischen Ampfing im Markt für Compositing-Systeme mitzumischen. Die erste Version ihres Programms Media Mania erschien schon 1994 und beeindruckte damals wie heute durch seine erstaunliche Geschwindigkeit. Dies ist darauf zurückzuführen, daß das russische Programmierteam alle zeitkritischen Routinen in reinem Assembler programmierte.

Leider hat sich seither an der Oberfläche, die immer noch an Windows 3.1 erinnert, nicht viel verändert, was sich in einer teilweise umständlichen Bedienung niederschlägt. Auch die rechte Maustaste wird von Media Mania nicht unterstützt.

Die Programmoberfläche wird von einem zentralen Compositing-Fenster dominiert, in dem man alle eingesetzten Objekte betrachten kann. Leider muß man in Media Mania die Vorschau immer in einem separaten Fenster berechnen lassen, um einen Eindruck von der bewegten Komposition zu erhalten. Diese Vorschau wird zwar sehr rasant berechnet, jedoch kann dies bei komplexeren Projekten auch einige Minuten in Anspruch nehmen.

Bei Standardaufgaben wie zum Beispiel der Verschiebung von Objekten auf Bezier-Pfaden leistet Media Mania gute Arbeit. Der Bildschirmaufbau geht sehr zügig voran, und das obwohl bei der Assembler-Programmierung noch keine MMX-Befehle eingesetzt wurden. Daher läßt sich mit diesem Programm auch auf älteren 486-Systemen durchaus angenehm arbeiten. Selbst unter dem schon etwas betagten Windows 3.1 kann es problemlos eingesetzt werden.

Bei der Anzahl der Import- und Export Funktionen kann Media Mania ebenfalls glänzen. Nur das native Photoshop-Format könnte der eine oder andere Anwender vermissen. Dies ist jedoch leicht zu verschmerzen, da Photoshop selbst zahlreiche Exportformate beherrscht, die von Media Mania gelesen werden können.

Im Vergleich zu After Effects bringt Media Mania in den teureren Versionen einige Zusatzprogramme mit:



Ansonsten sind in Media Mania zahlreiche Filter integriert, die Farbkorrekturen und Deformationen der einzelnen Objekte erlauben. Die Filter haben meist nur sehr wenige Parameter, was das Programm auch für den Anfänger schnell beherrschabr macht. Der Profi wird dagegen sicher die eine oder andere Einstellmöglichkeit vermissen. So bietet beispielsweise der Schattenfilter keine Möglichkeit, die Weichheit des Schattenswurfs zu regulieren, und der einzige Keyer erlaubt gerade einmal die Einstellung einer Toleranzgrenze und Kantenglättung.
Um sich Übersicht über die angewandten Effekte zu verschaffen, läßt sich der Verlauf der einzelnen Parameter in einem separaten Zeitdiagramm-Fenster nachvollziehen, welches jedoch keine grafische Veränderung der Keys erlaubt.

Dennoch läßt sich sagen, daß man mit Media Mania trotz der manchmal etwas unpraktischen Bedienung praktisch jede Compositing Aufgabe lösen kann. Zusätzlich bietet es auch einige Funktionen , die unter Profiprogrammen wie After Effects gar nicht möglich sind. Neben den Morph-Funktionen sind hier besonders die Ghosting-Funktionen zu nennen, die es erlauben, Objekte schnell und unkompliziert in geometrischen Anordnungen zu vervielfältigen.

Wirklich interresant ist jedoch die Preisgestaltung des Programms: Media Mania wird in vielen Varianten angeboten, die, angefangen von der Private Edition für 29,98 bis zur Broadcast Version für rund 2500,- DM erhältlich sind. Hierbei unterscheiden sich die Versionen in erster Linie durch die erzielbare Auflösung und eine Einschränkung der mitgelieferten Effekte.

Fazit:

Wer nur einmal in die Welt des Compositing reinschnuppern möchte, kann dies schon für knapp 30,- DM bewerkstelligen. Wirklich professionelle Werke lassen sich unserer Meinung nach jedoch erst ab der Pro TV Version für ca. 800,- Mark erzielen.



Media Mania 2.2
Bedienung 2/10   + schnelle Berechnung der Vorschau
+ günstiger Preis
+ Morphing und Ghosting integriert

- teilweise recht umständliche Bedienung
- nicht alle professionellen Funktionen integriert
Stabilität 6/10
Funktionsumfang 4/10
Geschwindigkeit 8/10
Preis/Leistung 6/10


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