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Matrox Marvel



Seit kurzer Zeit liefert Matrox eine Grafikkarte der erfolgreichen G200-Serie mit einem besonderen Feature aus:

Auf der Marvel ist ein vollwertiger Zoran-Chipsatz integriert, der Videobearbeitung bei voller S-VHS Qualität verspricht, d.h. M-JPEG-Kompression bei voller PAL-Auflösung. Nach dem Auspacken begrüßt einen neben der eigentlichen G200-Karte eine blaue Breakout-Box und -neben diversen CD´s mit Software- auch das neue Schnittprogramm Avid Cinema. Die Breakout Box leitet alle Signale (incl. die einer eingebauten Soundkarte) aus der Rückseite des Computers, wodurch man bequemer an die notwendigen Anschlüsse gelangt. Leider findet die Wandlung des Videosignals selbst dennoch im Störsignal-beladenen PC statt, wodurch sich der eigentliche Nutzen einer solchen Box wieder relativiert.

Schon bei der problemlosen Installation zeigt sich das dahinterstehende Konzept von Matrox: Den Benutzer niemals mit komplizierten Einstellungen und Parametern zu konfrontieren, was bei vielen anderen Lösungen schnell zu instabilen Systemen und dropped Frames führt. Dabei geht das Setup-Programm sogar soweit, daß es mit einem eigenen Benchmark die Festplattengeschwindigkeit mißt, und gar keine höheren Datentransferraten zuläßt, als die Festplatte hergibt. Ebenfalls waren auf unserer CD Projektschablonen für Premiere 4.2 und 5.x sowie MediaStudio beigelegt, so daß der Benutzer auch hier gar nicht erst in Versuchung kommt, mit diversen Parametern herumzuexperimentieren. Ebenfalls beigelegt ist ein Software Tool, welches eine Fernbedienung darstellt, um die diversen Ein- und Ausgänge der Marvel vom Desktop aus zu steuern. Die amerikanische Version besitzt nämlich zusätzlich noch einen eingebauten TV-Tuner, der in Deutschland vorerst nicht mitgeliefert wird. Dadurch ist es möglich Fernsehprogramme direkt auf die Festplatte aufzunehmen. Aber auch ohne TV-Tuner hilft dieses Tool dem Anwender beim Capturen und Wiedergeben der Videoclips. Leider sind viele der Einstellungsparameter (Qualität, Pegelaussteuereung etc.) dabei in diversen Untermenüs versteckt, was den Capturevorgang nicht gerade erleichtert. Außerdem verstellte sich der Audiopegel in unserer Version immer wieder, wenn wir eine Aufnahme begannen. Auch bei der Bildqualität schien uns die Marvel in den Default-Voreinstellungen das Bild etwas zu verändern (etwas zu dunkel), jedoch läßt sich dies noch vor der Aufnahme in einem weiteren Untermenu nach eigenem Geschmack variieren.

In Amerika hat die Karte in diversen Newsgroups schon vor der Einführung Furore gemacht, da sie mit einem Macrovision-Kopierschutz ausgestattet ist. Vielleicht kommt daher die leichte Signalveränderung. Leider stand uns zum Test kein Vectorskop zur Verfügung, um der Sache auf den Grund zu gehen. Wer jedoch nicht plant, mit der Marvel für Fernsehsender zu produzieren, wird mit der Bildqualität und den zugehörigen Einstellmöglichkeiten sicherlich zufrieden sein.

Das mitgelieferte Avid Cinema (das übrigens speziell an die Matrox-Marvel angepaßt ist, und ohne die Karte nicht startet), ist in erster Linie für Anfänger ausgelegt, die nur ein paar Überblendungen oder Untertitel in Ihren Video einfügen wollen. Vom Prinzip ist die Software sehr ähnlich zu Pinnacles Studio Software, und versagt schnell wenn es um kompliziertere Compositing-Aufgaben geht. Dennoch ist sie für Hobby Filmer sehr interessant, da ein Timelineplayer eingebaut ist der perfekt mit der Marvel funktioniert.

Wer mehr will, sollte meiner Meinung nach zum Media Studio greifen, da dieses (im Gegensatz zu Premiere) auch Timelineplay (SmartRendering) für alle Karten unterstützt. Wer jedoch die Vollversion hierfür kaufen muß, landet schnell in den Preisregionen einer AV-Master, die sicher zur (semi-)professionellen Videobearbeitung besser geeignet ist, als die Marvel.

Fazit:

Wer nur gelegentlich einen Urlaubsfilm zusammenpuzzeln will und auch plant sein System mit einer neuen Grafikkarte aufzupäppeln bekommt mit der Marvel (für ca. 300,- Aufpreis gegenüber einer normalen G200 Karte) eine unschlagbar günstige Videoschnittlösung mit mehr als passabler Qualität. Wer dagegen professionell einsteigen will und schon auf DV filmt sollte noch die Cebit 99 abwarten, da dann Firewirelösungen unter 1000,- DM angeboten werden, die qualitativ nichts zu wünschen übrig lassen.




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