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FAST DV Master Pro


Seit der CeBit 98 liefert FAST Multimedia den DV Master Pro aus. Neu an dieser Version ist das mitgelieferte Softwarepaket: Eine auf DV-Schnitt spezialisierte Version der in Profi-Kreisen anerkannten Speed-Razor Applikation der Firma in:sync. Hierbei handelt es sich leider nicht um die multiprozessorfähige Version 4.0 (eine Portierung ist laut FAST auch noch nicht in Sicht), sondern um die Vorgängerversion 3.51. Hardwaremäßig ist die Platine jedoch mit dem ursprünglich ausgelieferten DV Master identisch, wodurch unzufriedenen Media Studio Benutzern für ca. 1500,- DM ein problemloser Updatepfad offensteht. Allerdings setzt diese Lösung zwingend Windows NT als Betriebssystem voraus.

Auf der Karte trohnt (im wahrsten Sinne des Wortes) ein original Sony-Hardware Codec, womit FAST auch letztendlich den hohen Preis des Gesamtsystems rechtfertigt. Diese Platine (DVBK1) läßt sich Sony fürstlich bezahlen (man munkelt von rund 1500,- DM Einkaufspreis). Während jedoch Hardwarecodecs bei schwächeren Systemen (bis ca. 233 Mhz) meist schneller kodieren können als der Prozessor selbst, wirkt eine solche Lösung bei aktuellen Prozessoren eher bremsend (mehr dazu bald auf dieser Seite).

Ein Vorteil dieses Hardwarecodecs ist dagegen die Möglichkeit, über eine mitgelieferte Breakout Box auch analoge Videoquellen einzuspeisen und fertige Clips über professionelle Komponenten-Ausgänge auf Beta auszugeben.

Die Installation verlief in unserem dezidierten Testrechner problemlos. Wer jedoch schon einige Karten in seinem Computer installiert hat und unter chronischer Interruptarmut leidet, sollte schon etwas von Windows NT verstehen, da Plug&Play unter diesem Betriebssystem immer noch ein Fremdwort ist. Auch beim Computer selbst dürfen es ruhig 128 MB und ein Pentium II sein, um sich beim späteren Videoschnitt wohlzufühlen. Als Festplatten empfiehlt FAST mindestens SCSI2-Platten, obwohl es mittlerweile auch viel billigere EIDE-Platten gibt, die schneller als die meisten SCSI-Modelle sind (z.B. die neuen Maxtor-Modelle mit 7200 u/min).

Die Oberfläche der Software hat außer der Timeline wenig mit Premiere oder Media Studio zu tun. Dennoch erlaubt sie nach kurzer Einarbeitungszeit zügiges Arbeiten. Am Anfang werden alle Clips und Effekte in einer Library gesammelt, die gleichzeitig fürs Storyboarding genutzt werden kann. Hier können die Clips nach verschiedenen Kriterien angeordnet und mit harten Schnitten hintereinander abgespielt werden. Danach kann man die Materialien auf der Timeline verteilen und mit Effekten versehen. Von der in anderen Testberichten hochgelobten Rendergeschwindigkeit konnten wir uns jedoch nicht überzeugen. Selbst das Berechnen einer einfachen Lochblende über eine Sekunde dauerte doppelt bis dreimal so lange wie unter Premiere 4.2. Dies könnte am vielzitierten Subpixel-Rendering liegen, das eine erhöhte Qualität bei Effekten verspricht, jedoch konnten wir subjektiv keinen Unterschied zu sauber programmierten Premiere-Transitions feststellen. Vielmehr liegt der Verdacht nahe, daß hier der Hardware-Codec von Sony die Renderzeiten stark in die Höhe treibt. (Wir haben hierzu einige Tests durchgeführt, die bald auf dieser Seite veröffentlicht werden). Immerhin ist Speed Razor bei ähnlichen Projekten noch schneller als Media Studio Pro, das sich ebenfalls mit Subpixel-Rendering rühmt.

Positiv anzumerken ist dagegen das problemlose Abspielen fertig gerenderter Clips von der Timeline. Hierbei können sogar noch bis zu 20 Audiospuren in Echtzeit (!!) dazugemischt werden. Dabei kann das Wort "mischen" bei Speed Razor wörtlich genommen werden, da man während des Abspielvorgangs mit der Maus Mixerbewegungen aufzeichnen kann. Besonders professionell sind hier zwei mitlaufende VU-Meter, die Übersteuerungen sofort sichtbar machen. Im Vergleich zu Premiere werden auch die üblichen Samplefrequenzen von 32 und 48 Khz direkt unterstützt. Dadurch gibt es auch beim Zurückspielen auf eine VX1000 keine Soundprobleme, die bei billigeren Lösungen (z.B. Miro DV300) immer wieder auftreten. Zusätzlich kann der DV Master Pro auch "locked audio" ausgeben, was sich bei längeren Projekten in einer stabileren Synchronisation niederschlägt.

Ein weiterer Vorteil des DV Master Pro liegt jedoch in seinem eigenen DV-Format, wodurch FAST die Begrenzungen klassischer AVI-Files umgeht. So können einzelne Clips größer als 2 GB werden und wenn eine Festplatte voll ist, kann automatisch auf einer zweiten Harddisk weiter gecaptured werden, ohne ein einziges Frame zu verlieren.

Fazit:

Wer in erster Linie lange Filmprojekte mit viel unbearbeitetem Orginalmaterial schneiden will und eine ausgesprochen stabile und ausgereifte DV-Schnittlösung sucht, der ist mit der DV-Master gut beraten solange Geld keine Rolle spielt.

Denn während schon wesentlich leistungsstärkere Dual-Stream Echtzeitlösungen für unter 10.000,- DM auf den Markt kommen (Pinnacle Reel Time oder Matrox Digi Suite LE mit Premiere 5.0), bekommt man auch schon unter 2000,-DM DV-Softcodec Lösungen von Pinnacle oder Adaptec, die zwar gerade im Audiobereich wegen Premiere 4.2 noch Kinderkrankheiten haben, aber bei der Effektberechnung um einiges schneller sind. Um den DV-Master daher wirklich attraktiv erscheinen zu lassen sollte FAST den bremsenden Hardware-Codec des DV-Master (wie beim AV-Master) durch einen schnellen Softwarecodec ersetzen und vielleicht den Preis nocheinmal etwas nach unten korrigieren (wie wärs überhaupt mit einem DV Master ohne Hardware Codec?).
Dann könnte man für sein Geld auch die Speed erhalten, für die der Name auf der Softwarebox wirbt.


FAST DV Master Pro
Bildqualität 7/10   + uneingeschränkte DV-Qualität
+ kein 2 GB-Limit
+ analoge Ein- und Ausgänge
+ 16:9 Unterstützung mit Media Studio

- Rendering sehr langsam
- hoher Preis
Stabilität 8/10
Ausstattung 9/10
Geschwindigkeit 3/10
Preis/Leistung 3/10


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