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D-VHS - das digitale Zukunftssystem für Videoamateure ?


von Mike Bauerfeind

Die Martkeinführung des ersten digitalen Videorecorders auf normaler S-VHS-Basis in den USA ist noch nicht lange her, da treffen sich die führenden Hersteller von Unterhaltungselektronik auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin. Bisher herrschte ja zumindest in Europa fast schon eine beklemmende Funkstille zu deratigen Neuigkeiten aus den Produktionslabors - zumindest was die Portierung ins PAL-System angeht und auch Infos waren praktisch nicht zu bekommen. Das dies ein Indiz für besonders starke Aktivitäten ist, düfte aus der Vergangenheit bekannt sein.

Und tatsächlich - zumindest drei Hersteller, nähmlich Panasonic, Philips und JVC hatten auf der Messe dann D-VHS-Geräte für den europäischen Consumermarkt mit im Ausstellergepäck. Für Interessierte natürlich die Gelegenheit, etwas mehr zu erfahren - wie natürlich auch für uns.

Am Stand von Panasonic beispielsweise war das D-VHS-Gerät einer der Highlights. Sorgsam umwacht von Standbetreuern waren dort Prototypen zu sehen. Ziemlich schwierig, in unbeobachteten Momenten und durch den Pulk Interessierter einen genaueren Blick zu wagen, aber schließlich war doch ein kurzer Check des Innenlebens (wenn auch nur durch die unvollständigen Kühlrippen auf der Rückseite möglich). Da offenbarte sich dann auch, das es sich tatsächlich mal wieder um Prototypen im herkömmlichen Sinne handelt. Experimentell handverdrahtet dürften diese Geräte wohl noch einige Monate Entwicklungszeit in Anspruch nehmen. Doch die spärlich zu erhaschenden technischen Daten zeigen sehr wohl, das sich im Videobereich der nun schon seit Jahrzenhnten dominierenden VHS und halbherzigen S-VHS-Technik endlich ein Wandel anbahnt.

MPEG-2 soll das System der Zukunft werden, mehr oder weniger erfolgreich versuchen sich ja schon seit mehr als 2 Jahren Anbieter digitaler Bezahlprogramme aber auch Free-TV's im Marktsegment Digitalfenrsehen. Was bis jetzt fehlte, waren Aufzeichnungsmöglichkeiten in eben dieser digitalen Qualität. Zwar gab und gibt es Mini-DV und DV-Recorder von Sony und Panasonic sowie ab Herbst den JVC Doppelrecorder HR-DVS 1 mit S-VHS und Mini-DV Laufwerk, aber die imensen Kosten von DV-Material und die Spielfilmuntauglichen Bandlängen im Mini-DV-Segment verhinderten bis jetzt den wahren Durchbruch im Consumerbereich.

Das soll sich mit den neuen D- VHS-Recordern nun grundlegend ändern. Aufgezeichnet wird im digitalen MPEG-2 Format - bis zu 21 Stunden Aufzeichnung im LP-Modus, jedoch auf herkömmlichen S-VHS-Kassetten, die lediglich eine zusätzliche Ident-Bohnrung besitzen. Fein, denkt sich nun so mancher DV-Filmer - endlich ein preiswerties Medium für Archivierung des Rohmaterials. Doch genau hier zeigen sich die Schwächen der Geräte, leider. Zwar ist das Gerät von Panasonic mit einer IEE 1394- Schnittstelle ausgerüstet, jedoch versteht diese nur MPEG-2, wie sie beispielsweise ein digitaler Satellitenreceiver mit entsprechender Digitalschnittstelle liefern würde - nicht jedoch das DV- Format eines herkömmlichen Digitalcamcorders.

Aus der Traum ? Bei Panasonic verläufig ja, es sei denn, man entschließt sich, den Recorder (beispielsweise in einer Profiversion) noch mit MPEG2- Encoder und DV-compatibler Digitalschnittstelle aufzurüsten. Für wen taugt dann eigentlich das Gerät ? Nun, die Frage ist wirklich schwer zu beantworten, denn auch die Aufzeichnung digitaler Satellitensignale ist in der Praxis (noch) nicht möglich - es fehlen einfach Geräte mit entsprechender Schnittstelle,. Die meissten Digital-Haushalte in Deutschland besitzen die d-box und dort sucht man digitale Ausgänge aller Art im Moment vergeblich. Zwar haben die führenden Hersteller entsprechende Receiver angekündigt, aber dann ist die d-box zumindest für die Käufer ein teurer Spaß gewesen, zahlten die doch bisher teilweise mehr als 1000,- DM für das nun schon wieder veraltete Gerät - DSR lässt grüßen. Doch dann doch noch eine fast gute Botschaft für DV-Filmer. Das Konkurrenzgerät von Philips - der VR20D hat einen eingebauten Encoder und eine DV-kompatible Schnittstelle und wandelt das DV-Material in MPEG-2 um - taugt damit zum Archivieren. Erscheinungsterimn des rund 4000,- DM teuren Gerätes soll im November sein. Aber auch hier ein extremes Manko: was rein darf, muss noch lange nicht wieder rauskommen.

Ähnlich dem DV-IN-Fiasko bei digitalen Camcordern haben hier die "Experten" eine Kopiersperre ganz anderer Art entwickelt. Der VR20D hat nur einen DV- In, kein digitales Signal verlässt den Recorder wieder nach aussen - Pech gehabt. Aber ein Blick nach Asien lässt etwas aufatmen - wie bei den Kameras im PAL-Paradies des asiatischen Raumes soll es auch im D-VHS-Bereich dort unkastrierte Geräte geben, die dann auch DV-Out beherrschen. Und auch hierzulande werden sicher findige Bastler wieder einen Weg finden - bald wird's wohl zum Sony und Panasonic-DV-In Control auch den Philips-DV-Out Control geben, warten wirs mal ab.

Der dritte im Bunde ist übrigens der HR-DR 10000 von JVC, zu dem mir aber leider bislang keine näheren Daten vorliegen. Fazit: es wird sich einiges tun und selbst diejenigen, die jetzt nur im S-VHS Bereich aufrüsten wollen, sollten noch ein paar Monate warten. Wenn nähmlich drei Hersteller in einen neuen Markt investieren, dann sind die Chancen gut, das sich der Standart nun endlich einmal richtig etablieren wird - das bedeutet Wettbewerb und der hat (fast) noch nie geschadet....

Anfragen/Kritik: Bauer-Records@gmx.net

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