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Matrox Digisuite DTV



Den Lesern dieser Seite dürfte die Digisuite LE schon ein Begriff sein, welche ich vor einigen Monaten getestet habe. Die Gemeinsamkeiten der LE Version und der neuen DTV sind offensichtlich: Wie bei allen alle Digisuite Lösungen können neben dem gleichzeitigen abspielen von zwei Videostömen mit einer maximalen Datenrate von jeweils 7 MB/s können noch zahlreiche, professionelle Echtzeit-Effekte (2-D DVE, Borders, Farbkorrektur, Chroma und Luma-Key) auf beide Videosignale gelegt werden. Zusätzlich steht noch ein dritter Echtzeit-Grafikkanal mit Alpha-Maske und Transparenzkontrolle zur Verfügung. Dadurch ist es mit der Digisuite DTV beispielsweise problemlos möglich einen Keying-Effekt mit Untertiteln in Echtzeit zu erzeugen.

Im Gegensatz zur Digisuite LE, die mit fest installiertem MJPEG-Codec arbeitet, basiert die DTV auf einem C-Cube Chipsatz, der zur Verarbeitung der diversen Videonormen dient. Damit beherrscht die Karte jetzt alle DV und DV50 Formate wie JVC´s Digital-S (D-9), Panasonic´s DVC PRO und DVC PRO 50, Sony´s DVCAM, sowie den normalen "Blue Book" DV-Standard, der in allen Consumer DV-Geräten Verwendung findet. Zum Schnitt kann ebenfalls MPEG-2 "I-Frame only" einegstzt werden, wobei hierfür variable Bitraten zwischen 10 und 50 Mbps eingestellt werden können. Zusätzlich erlaubt die Digisuite DTV auch noch den Export von MPEG-2 (M)P@ML für die Erstellung von DVD´s und multimedialen Inhalten.Dadurch erfüllt diese Schnittlösung erstmals ein Motto, welches sich eigentlich eine andere Firma auf die Fahnen geschrieben hatte: "every in, any out".

In der Standardversion wird die Karte ausschließlich mit analogen Ein- und Ausgängen ausgeliefert: So stehen neben FBAS- und Hosiden-Anschlüssen auch die im Profibereich üblichen Komponenten-Signale zur Verfügung. Zusätzlich besitzt die Karte 4 symetrische Audio Ein- und Ausgänge, welche ebenfalls in gehobenen Studios zur Standard-Austattung gezählt werden dürfen. Wie auch bei der Digisuite LE werden diese Anschlüsse über Kabelpeitschen aus dem PC geführt, was einer unübersichtlichen Verkabelung sehr förderlich ist. Separat erhältliche Breakout-Boxen für Audio und Video, sind jedoch für knapp 1000,- DM liferbar. Als Zubehör sind weiters sämtliche digitale Ein- und Ausgänge angekündigt: So gibt es neben einer Firewire-Option auch eine SDI/SDTI-Karte, die in Verbindung mit dem DV50-Format Capturing in 4-facher Echtzeit erlaubt. Außerdem besitzt die zuletztgenannte Karte einen eigenen, zusätzlichen Codec, der eine Echtzeittranscodierung zwischen DV und MPEG bei der Ausgabe erlaubt.

Nach wie vor wird die billigste Version der Karte mit Premiere 5.1c ausgeliefert. Zusätzlich packt Matrox auch noch den bewährten Software Titler Inscriber und die 3D-Effekt-Plugins Boris Effects hinzu. Nur für komplexe Compositing-Aufgaben könnte man noch zusätzliche Software benötigen, wobei die Digisuite DTV auch neuerdings mit einem eigenen Plugin Adobes After Effects unterstützt: So ist es ab jetzt möglich, das Compositing Fenster direkt auf einen Kontrollmonitor auszugeben. Wer als Profi immer noch der "Adobe-Kombination" mißtraut, kann die Digisuite DTV gegen Aufpreis auch weiterhin mit anderen Schnittprogrammen wie Speed Razor oder Discreet Edit erwerben.

Auch bei der Integration der Digisuite DTV in Premiere findet sich viel bekanntes: An Transitions stellt die Digisuite zahlreiche vordefinierte Graustufenübergänge zur Verfügung.

Die mitgelieferte YUV-Farbkorrektur bietet Einstellmöglichkeiten für Hue, Chroma, Level und Setup. Die Realtime-Keying Funktionen bestehen aus einem Luma- und einem Chroma-Keyer. Zusätzliche 2D-DVE Funktionen dienen in erster Linie der Skalierung und der Bewegung eines Videos entlang eines Keyframe-Pfades. Besonders praktisch ist hierbei die Möglichkeit Videoränder auch gleich in Echtzeit zu beschneiden, da viele Camcoder öfters unsichtbare Ränder erzeugen, die normalerweise im nichtsichtbaren Randbereich eines Videobildes liegen. Nach wie vor können die Bilder dabei nicht in Echtzeit rotiert werden.

Im Gegensatz zu den älteren Karten erfolgt die Geschwindigkeitsveränderung von Clips aufgrund des C-Cube Chipsatzes nun leider Frame- und nicht Field-basiert. Dadurch wirkt dieser Effekt nun immer leicht ruckelig. Wer jedoch etwas Renderzeit in Kauf nimmt, kann unter Verzicht auf die Echtzeitfunktionalität auch weiterhin Field-basierte Slow-Motion Effekte erzeugen.

Alle Matrox-Effekte erscheinen nach wie vor sowohl auf einem angeschlossenen Previewmonitor als auch mittels Direct Draw auf dem Desktop. Egal ob Scrubbing, Titeling, Keying oder Blenden, solange man sich auf die Matrox-Plugins in der vorgeschriebenen Reihenfolge beschränkt, fallen keinerlei Renderzeiten an. Im Gegensatz zu älteren Premiere Versionen beschleunigt nun auch ein zweiter Prozessor viele Berechnungen. Gerade bei den Transpararenz-Funktionen erzielt ein zweiter Prozessor ungefähr 50% Mehrleistung.

Matrox will die Digisuite DTV jedoch auch als Mastersystem für DVD´s verstanden wissen, und liefert daher noch zusätzlich eine Version von Sonic´s DVDit mit. Dieses DVD-Authoring System ermöglicht die schnelle Zusammenstellung von Clips, die mit der Karte erzeugt werden können. Leider ist diese Version auf ein einziges Menu beschränkt, wobei größere Ausführungen des Programms schnell mehr kosten, als die gesamte Digisuite Lösung. Eine mit dem System erstellte DVD-Rom lief dabei anstandslos in diversen DVD-Playern.

Fazit:

Die Digisuite DTV ist ein rundum professionelles Produktionssystem. Wer bereits auf die neuen Digitalformate wie DVC PRO 50 oder Digital-S setzt, dürfte in dieser Karte eine relativ preisgünstige und zuverlässige Lösung finden, um volldigitale Videoproduktionen ohne Transcoding-Verluste zu meistern. Aber auch Studios, die für alle aktuellen Formate gerüstet sein wollen, sollten ruhig einmal einen Blick auf die Karte werfen. Natürlich kann diese ihr volles Leistungsspektrum erst ausnützen, wenn auch die Firewire- und SDTI Anschlußboxen lieferbar sind. Gegenüber der RT2000 punktete die Karte insbesonders durch die anspruchsvolleren Plugins (Farbkorrektur, Keying), wobei die 3D-Flex Architektur ebenfalls bald für die Digisuite Serie verfügbar werden soll.






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